Rezension “Tiefe Wasser zwischen uns” von Ayesha Harruna Attah

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Klappentext:
Ghana 1892: Die Zwillingsschwestern Hassana und Husseina sind zehn Jahre alt, als ihr Dorf von Sklavenhändlern überfallen und niedergebrannt wird, obwohl Sklaverei bereits verboten ist. Dieses traumatische Ereignis ist jedoch nicht das Ende, sondern der Beginn ihrer Geschichte – eine Geschichte, die sie an fremde Orte und in unbekannte Kulturen führen wird. Die Mädchen werden getrennt und entwickeln sich in Brasilien und an der Goldküste Westafrikas zu ganz unterschiedlichen jungen Frauen. Trotz allem verbindet ein unsichtbares Band die Zwillinge, selbst über tiefe blaue Wasser hinweg. Doch wird das Schicksal sie jemals wieder wirklich zusammenführen?


Vielen Dank an den Verlag sowie das Bloggerportal für die Zusendung des Rezensionsexemplares!


Die Zwillingsschwestern Hassan und Husseina sind 10 Jahre alt, als ihr Dorf plötzlich überfallen wird und sie in die Hand von Sklavenhändlern fallen – obwohl Sklavenhandel längst verboten ist. Gewaltsam getrennt, verschlägt es eine Schwester an die Goldküste Westafrikas, während die andere nach Brasilien gelangt. Trotz der Trennung bleiben die beiden so unterschiedlichen Mädchen in ihren Träumen verbunden und sehnen sich nacheinander, sie haben sogar das Gefühl, die anderen spüren zu können. So tragisch ihr Schicksal ist, so wunderbar authentisch und ergreifend erzählt die Autorin eine Geschichte, die man so selten zu hören bekommt. Dabei wechselt die Erzählperspektive von einer Schwester zur anderen und obwohl sie sich aufgrund der Lebensumstände unterschiedlich entwickeln, sind beide stark und einfach bewundernswert.
Die Themen, die die Autorin aufgreift, sind breit gefächert und reichen von Sklaverei über Missionierung, Kolonialisierung und der damit einhergehenden Entwicklung beider Schwestern. Das bringt einiges an Spannung und Emotionen mit sich, bei denen ich mir manchmal gewünscht habe, sie deutlicher zwischen den Zeilen lesen zu können. Der Schreibstil mag nicht für jeden etwas sein und teilweise gewöhnungsbedürftig, da recht nüchtern berichtet wird. Dennoch verfügt das Buch über Tiefe und Vielfältigkeit, beides zwar ausbaufähig, aber nichtsdestotrotz ein Roman, der mich ergriffen und unterhalten hat. Gern mehr davon!

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