Blogtour “You make me fly: Scottish Lovebirds” von Murphy Malone | Pansexualität & Polyamorie

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Passend zum Erscheinungstermin von Murphys Debüt You make me fly am 3. Januar startete unsere Blogtour bei @jenlovetoread und wurde am zweiten Tag bei Andrea von easypeasybooks fortgesetzt. Heute macht sie Halt bei mir und dreht sich um die Themen Pansexualität und Polyamorie! Dafür habe ich Murphy ein paar Fragen gestellt, aber zuerst gibts den Klappentext!

Eine schottische College Romance, herzzerreißend und wild

Sorina studiert in Glasgow Zoologie und möchte sich eigentlich ausschließlich auf die Uni konzentrieren. Besonders, da sie mit einem gebrochenen Herzen und einer Angststörung zu kämpfen hat. Als sie den charismatischen Leathan kennenlernt, bekommt sie ihn nicht mehr aus dem Kopf. Doch dann lässt er sie bei ihrem ersten Date sitzen und Sorinas Selbstzweifel rauben ihr die Hoffnung auf einen Neuanfang. Bis sie erfährt, dass sie nicht die Einzige ist, die eine Last mit sich trägt …

Leathan studiert auf Wunsch seines Vaters Business Management und soll die Whisky-Destillerie der Familie übernehmen. Dabei brennt er eigentlich für Musik, Schauspielerei und Tiere. Doch als er bei einer Nachtschicht in der Bibliothek der tätowierten Sorina begegnet, erinnert sie ihn daran, dass er eigentlich etwas ganz anderes möchte …

(Quelle: Forever by Ullstein)


L: Liebe Murphy, erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner allerersten Veröffentlichung! Das muss aufregend sein, oder?

M: Oh so sehr! Es war eine absolute Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich habe mich gefreut, ich habe gebangt, ich habe mich abgelenkt. Ich habe gelacht, gequiekt und nur zwei Panikattacken und acht Heulkrämpfe gehabt. Also alles in allem finde ich, ist das recht gut über die Bühne gegangen. Ich war froh, dass Rik bei mir war. Seine Pep-Talks haben sehr geholfen.

L: In deinem Debüt »You make me fly« geht es vor allem um Mental Health, aber auch Sexualität, unter anderen um Pansexualität und Polyamorie. Als pansexueller Mensch finde ich es schön, dass beide Begriffe in den letzten Jahren einen immer größeren Platz in unserer Gesellschaft bekommen. Pansexuell zu sein, bedeutet, dass ich mich zu Menschen jeden Geschlechts hingezogen fühle und mich in sie verlieben kann. Ich sage immer: »Ich verliebe mich in die Seele eines Menschen.« Erklärst du den Leser*innen, was Polyamorie bedeutet?

M: Um es wirklich ganz simpel zu fassen: polyamore Menschen können sich romantisch/emotional/körperlich zu mehr als nur einer Person hingezogen fühlen. Während Monogamie davon ausgeht, dass all dies nur für eine Person bestimmt ist, können Polyamore dies für mehrere empfinden. Dabei geht es aber nicht nur darum, ob man mehrere Beziehungen hat. Es gibt auch Single-Menschen, die sich als polyamore identifizieren können. Es gibt verschiedene Modelle und das würde glaube ich den Rahmen sprengen alle aufzulisten, aber ich glaube man kann sich das als monogamer Mensch gut so vorstellen: Ein Mensch kann mehrere beste Freund*innen haben und alle unterschiedlich aber gleich stark lieb haben. Ebenso wie Mitglieder der Familie. Da gibt es nicht nur die*r eine Freund*in oder das eine Familienmitglied, für die*r man zuneigung empfindet. Und ebenso ist das wie mit romantischen Beziehungen, wenn man Polyam ist.

L: Hast du selbst Erfahrungen mit Pansexualität oder Polyamorie?

M: Aye! Ich lebe seit gut vier Jahren polyamore. Ich habe von dem Konzept zum ersten Mal von meiner Freundin Milena in meinem ersten Jahr in Glasgow gehört und konnte mich super damit identifizieren, weil ich einfach zu schnell und sehr intensiv Gefühle für Menschen entwickele, ohne dabei meine anderen Gefühle zu verlieren. Im Moment habe ich zwei cis-männliche Partner: Chris und Rik. Dabei hat Chris auch noch eine Partnerin in Deutschland, sodass wir ein cutes, kleines „Polycule“ sind.

Ich fand es übrigens wundervoll, wie du Pansexualität beschrieben hast. Ich sehe das für mich genauso und definiere meine sexuelle Orientierung ebenfalls als „Pan“. Zugegebenermaßen … habe ich noch nie heterosexuelle Menschen verstanden. Schon als Jugendliche fand ich einfach Menschen anziehend, egal welches Geschlecht sie hatten. Wie du sagtest, verliebe ich mich in die Person, ihre Ausstrahlung, ihr Sein. Für mich kommt Attraktivität sehr viel durch Verbindung. Wenn die stimmt, ist mir der Rest egal.  

L: Welche Rolle spielen die beiden Themen in deinem Buch? Achtung: Nicht spoilern! 😛

M: Da ich selbst pansexuell und polyamore bin, wollte ich eine Figur mit hinein nehmen, die diesen Teil von mir repräsentiert. Diese Figur ist Medea, Sorinas beste Freundin. Sie hat ihre ganz eigene kleine Love Story in „You make me fly“. Dabei spricht sie auch an, wie schwer es manchmal ist, Menschen zu finden, die okay damit sind, dass sie bereits einen festen Partner hat. Zudem darf ich sagen, dass Band 2 ein polyam-couple im Vordergrund der Love Story haben wird. Und es war mir wichtig, die Lesenden in Band 1 ein wenig darauf „vorzubereiten“, ihnen das Thema vertraut zu machen, damit es vielleicht auch leichter fällt, sich auf die Beziehung von meinen drei Lovebirds in „You make me dream“ einzulassen.

L: Warum wolltest du diese beiden Themen in deinem Buch aufnehmen?

M: Weil es Teil meiner Realität und Identität ist. Generell sind mein Umfeld und viele meiner Freund*innen, so wie ich eingeschlossen, queer. Für mich war es also irgendwie eine Selbstverständlichkeit, dass ich auch Charaktere in der Geschichte habe, die diesen Teil meines Ichs und meines Lebens repräsentieren. Weil bisher habe ich noch viel zu wenig polyamore Repräsentation gesehen, wobei es mir immer mehr auffällt, was mich sehr, sehr glücklich macht.  

L: Wann bist du das erste Mal in Kontakt mit Pansexualität und Polyamorie gekommen? Ich habe ja eine ganze Weile geglaubt, bisexuell zu sein, bis ich vor ein paar Jahren auf Pansexualität gestoßen bin und es sich endlich richtig angefühlt hat.

M: Polyamorie damals in meinem ersten Jahr in Glasgow. Pansexualität weiß ich gar nicht mehr. Ich glaube auch irgendwann in Glasgow, wobei das nur der Begriff war. Dass ich das bin, wusste ich glaube ich schon ganz lange.

L: Und weil wir unter uns Bücherverrückten sind: Hast du Buchtipps, in denen Pansexualität und Polyamorie vorkommen?

M: Uff, ich komme wirklich zu wenig zum Lesen. Da bin ich gerade überfragt. Ich habe bisher immer nur so kleine side-stories mitbekommen, aber ich habe selbst noch nichts gelesen, wo es im Zentrum stand. Mir wurde zwar schon mal was empfholen, aber ich kam leider noch nicht dazu.

L: Zurück zu deinem eigenen Buch! Beschreibe »You make my fly« in drei Wörtern.

M: Tiere. Mental Health. Glasgow.

L: Auf welche Bücher aus deiner Feder dürfen wir uns noch freuen? Auch wieder bunt und divers und mit viel Herz?

M: Auf jeden Fall noch auf den zweiten Band der Scottish Lovebirds! Der wird definitiv wieder sehr bunt werden und dann full-on in die Polyamorie eintauchen. Ansonsten finde ich es ehrlich gesagt schwer, das zu beantworten, weil ich nicht bewusst versuche „bunt und divers“ zu schreiben, sondern sich das meist ergibt. Im Moment habe ich noch ein Buch in der Schublade, für das ich eine Agentur suche: „Of Fading Smoke & Broken Mirrors“, was eine sehr düstere Magical Realism Story ist. Es gibt Anspielungen, dass die beiden Protas bi sind und der dritte Hauptcharakter ist Schwarz, aber das komplette Buch hat nur einen Haupt-Cast von vier Figuren, um die sich alles dreht, das macht es ein wenig schwerer. In Smoke & Mirrors werden die Abgründe von Mental Health Problemen gezeigt … Ich glaube, das ist auch mehr Schwerpunkt in Büchern, weil ich dazu selbst die meisten Erfahrungen gemacht habe. Geplant sind auch noch ein Buch über Borderline Trauma Disorder und Essstörung, aber da setze ich mich dann nach Band 2 dran.  

L: Danke für das Interview und den Einblick!

M: Vielen Dank für die Chance, fürs zuhören und lesen!


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