Klappentext:
Im Jahr 16 nach Christus, im von den Römern besetzten Galiläa: Ana wächst in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. Sie ist ein kluges Mädchen mit rebellischem Geist und messerscharfem Verstand. Sie lernt Lesen und beginnt, heimlich Geschichten zu schreiben. Als sie vierzehn ist, soll sie an einen alten Witwer verheiratet werden. Auf dem Markt wird sie ihm vorgeführt und ist entsetzt. Ein junger Mann mit dunklen Locken und sanften Augen erkennt ihre Verzweiflung und hilft Ana. Ihre Begegnung wird alles verändern.
Wie keine andere Autorin versteht es Sue Monk Kidd, Frauen eine Stimme zu geben, die sich dem Rollenverständnis ihrer Zeit widersetzen. »Das Buch Ana« ist eine spannende Geschichte weiblicher Selbstfindung in einer Zeit, in der Frauen Lernen und Schreiben verboten war. Ana folgt ihrer Sehnsucht, sie kämpft für ihre Freiheit, und sie schreibt die Geschichte, die wir alle zu kennen glauben, neu.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares!
Im Jahr 16 nach Christus ist es nicht üblich, dass junge Frauen Schreiben und Lesen lernen, aber genau danach sehnt sich die eigensinnige Ana, die Protagonistin dieser Geschichte. Sie liebt nichts mehr als das Schreiben und Lernen und will sich nicht dem Wunsch ihres Vaters beugen, einen ihr verhassten Mann zu heiraten. Denn ihr Herz schlägt für den jungen Handwerker Jesus, den sie auf dem Markt kennenlernt. Doch sie wird seine Weggefährtin und gibt so all den vergessenen Frauen jener Zeit eine Stimme.
Da nicht sonderlich gläubig bin, weiß ich nicht viel über die wahren Begebenheiten, wie viel am “Mythos” des Jesus von Nazareth dran ist und inwiefern die Autorin sie hat einfließen lassen. Jede Geschichte mag sowohl Fiktion als auch Realität beinhalten. Im Vordergrund steht Ana, die Taten Jesus’ bleiben eher außenvor, aber dies spiegelt sich meiner Meinung nach gut im Titel wider.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und klar zu lesen, philosophisch und einnehmend. Ebenso die Geschichte, die mich von Seite zu Seite immer mehr einnahm und mich in eine Welt entführte, die mehr bereit hält, als ich angenommen hatte. Jeder Charakter hat eine besondere Rolle zugeschrieben bekommen, die Anas Werdegang und Schicksal beeinflussen. Man muss sich auf die Geschichte einlassen, auch auf die möglicherweise überwiegende Fiktionalität, aber sobald man das tut, erlebt man eine überwältigende Geschichte.