Rezension “Q: In dieser Welt ist Perfektion alles” von Christina Dalcher

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Klappentext:
Der neue fesselnde dystopische Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin von »Vox«: In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuweist. Eine verführerisch einfache Antwort auf eine zunehmend heterogene Welt. Das glaubt auch Elena Fairchild, die an einer Eliteschule lehrt und regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet. Je höher der Q-Wert, desto größer der Zugang zu Bildung und desto goldener die Zukunft. Wohin jeden Morgen die Busse die Kinder bringen, deren Q-Wert zu niedrig ist, weiß niemand so genau. Nur, dass sie nicht wiederkehren.
Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt – und damit ihr Q-Wert auf ein erschreckend niedriges Niveau, lernt die Mutter die Kehrseite der schönen neuen Welt kennen. Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang eines schrecklichen Plans ist? Was, wenn man ihr das eigene Kind nehmen will?


Vielen Dank an den Verlag und Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!


Von Christina Dalcher habe ich bereits Vox gelesen, das mich trotz vereinzelter Kritikpunkte damals überzeugt hat, weshalb ich unbedingt ihren neuesten Roman lesen wollte. Auch dieser verspricht wieder ein bedrückendes Szenario und eine Thematik, die einen nicht kaltlassen wird. Die Protagonistin ist, wie schon in Vox, Mutter und Ehefrau und bedenkt die gesellschaftliche Entwicklung mit misstrauischen Augen. In naher Zukunft beherrscht ein sogenannter Q-Wert die Stellung jedes einzelnen Menschen in der Gesellschaft, was dramatische Ausmaße annimmt – und die Protagonistin Elena nicht länger leugnen kann und will. Vor allem nicht, als ihre eigene Tochter die Konsequenzen am eigenen Leib erleben muss und sie beschließt, zu handeln. Den nötigen Mut dazu bekommt sie von ihrer Großmutter, die ihre ganz eigenen traumatischen Erlebnisse erzählt und damit den Stein ins Rollen bringt.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig zu lesen, ein bisschen nüchtern, aber klar und ergreifend. Vielleicht ist es auch die Nüchternheit und Distanz, mit der sie schreibt, die die Geschichte so bedrückend und beängstigend macht. Allerdings hatte ich hier dasselbe Gefühl wie bei Vox: Manche Szenen waren zäh, die Charaktere ein bisschen farblos. Man spürt förmlich die Distanz, die zwischen den Zeilen hängt, weshalb es mich nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Dennoch ist es zweifelsohne ein Roman, mit dem die Autorin erneut ein erschreckendes Zukunftsszenario zeichnet und mich deshalb trotzdem fesseln konnte. Ich denke, der Stil Christina Dalchers ist nicht für jedermann und speziell, aber sie hat wieder mal bewiesen, dass sie Geschichten kreieren kann. Geschichten, die ungemütlich sind und hoffentlich einigen die Augen öffnen.

Fazit

Bei Q: In dieser Welt ist Perfektion habe ich – lustigerweise – ähnliche Kritikpunkte wie bei Vox, aber alles in allem wieder ein gelungener Roman, der mit seiner Thematik zu punkten weiß.

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