Rezension “Wild Game: Meine Mutter, ihr Liebhaber und ich” von Adrienne Brodeur
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Sprachgewaltig, mitreißend, erschütternd: „Wild Game“ der amerikanischen Schriftstellerin Adrienne Brodeur ist ein fesselndes Buch zum Thema Mutter-Tochter-Verhältnis.
Adrienne hat eine umwerfende, strahlende Mutter, die der Mittelpunkt einer jeden Gesellschaft ist. Schon ihr Name Malabar strömt reine Exotik aus. Doch Malabar ist auch eine große Egozentrikerin, und als sie sich in den besten Freund ihres Mannes verliebt, macht sie ihre Tochter zu ihrer engsten Vertrauten und stellt auf diese Weise das Mutter-Tochter-Verhältnis auf den Kopf. Bald schon lebt Adrienne ganz für die aufregende Liebesgeschichte ihrer Mutter, statt ihre eigene Jugend auszukosten. Erst als erwachsene Frau ist sie in der Lage, die Mechanismen zu erkennen, die ihr Leben geprägt haben. Und es gelingt ihr, sich mit ihrer Mutter auszusöhnen, die ihr die Jugend gestohlen hat.
Ein großes Dankeschön an den Verlag sowie Netgalley für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Nachdem ich Wild Game beendet hatte, musste ich es erstmal sacken lassen. Wild Game befasst sich mit einer äußerst seltenen und unheimlich interessanten Thematik, die mich in der Umsetzung sehr fasziniert hat.
Der Klappentext verrät im Prinzip die Storyline und doch ist es nochmal etwas ganz anderes, dies aus der Sicht von Adrienne zu lesen.
Adriennes Jugend ist der Ausgangspunkt davon, wie sich ihr Leben und das Verhältnis zu ihrer Mutter weiterentwickelt. Hier finden viele Erlebnisse und Gespräche statt, viele Geheimnisse, die Adriennes Leben prägen. Das zieht sich bis ins Erwachsenenalter, als ihr erst viel später bewusst wird, wie sehr ihre Mutter sie mit ihrem Verhalten wie eine Marionette genutzt hat.
Hin und wieder kamen Szenen hinzu, die auf mich etwas langatmig wirkten. Das aber macht der Geschichte an sich keinen Abstrich. Die Autorin hat ihre eigene Geschichte niedergeschrieben und die Art, wie sie die Gefühle mit einbindet, war für mich eindrucksvoll. Auf der Gefühlsebene eine komplexe Geschichte, in die man sich hineinfinden- und fühlen muss. Auch die Charaktere sind detailliert gezeichnet, nicht immer sympathisch, was bei der Thematik auch nicht sonderlich überrascht.
Die Autorin besitzt ein Feingefühl, ihre Geschichte uns zu erzählen, sodass es mir jetzt noch schwerfällt, meine Gedanken dazu zu sammeln. Wild Game ist besonders, komplex, erschreckend und keine einfache Geschichte für zwischendurch. Sie fordert den Leser und regt zum Nachdenken an.
Fazit
Wild Game ist eine Geschichte, die ich so noch nie gelesen habe. Sie ist besonders, erschreckend und nichts für zwischendurch.