Klappentext: Es geht um alles oder nichts in diesen Geschichten. Sie handeln vom Unglück, frei zu sein, und von einer Frau, die vor eine existenzielle Entscheidung gestellt wird. Von einem Ort, an dem keiner freiwillig ist und der dennoch zur Heimat wird. Von einem erfolglosen Drehbuchautor der Gegenwart, der in das New Hollywood des Jahres 1973 katapultiert wird und nun vier Jahre Zeit hat, die berühmteste Filmidee des 20. Jahrhunderts zu stehlen. Und nicht zuletzt eine Erzählung aus dem Universum von ›Vom Ende der Einsamkeit‹, die Licht auf ein dunkles Familiengeheimnis wirft.
Zehn höchst unterschiedliche Geschichten aus einer Welt, in der Lügen, Träume und Wahrheit ineinanderfließen. Mal berührend, mal komisch, überraschend und oft unvergesslich.
(Quelle: Diogenes Verlag)
Ein großes Dankeschön an den Diogenes Verlag für das Rezensionsexemplar! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Die Wahrheit über das Lügen habe ich auch so vielen Blogs gesehen und ich wollte die Begeisterung, die Faszination um Benedict Wells verstehen. Zwar war ich skeptisch, da Kurzgeschichten nicht unbedingt meins sind, aber ich war neugierig. Also schlug ich das Buch auf und las die erste Kurzgeschichte, dann die zweite, die dritte und ich konnte nicht aufhören. Nach nur 100 Seiten hatte der Autorin mich mit seinen Kurzgeschichten völlig eingenommen. Ich war hin und weg und genau aus diesem Grund fällt es mir schwer, eine Rezension zu verfassen, die dem nur ansatzweise gerecht wird.
Benedict Wells kann mit Worten umgehen wie kein anderer, er nimmt den Leser mit auf eine Reise ins Ungewisse. In seinen Worten verbirgt sich so viel Feingefühl und Ruhe, selbst den scheinbar belanglosen Facetten des Lebens haucht er eine Einzigartigkeit ein, die mich sprachlos macht.
Er war fast bei ihr, und sein Anblick brach ihr das Herz. Sie würde ihn verlieren…
… und trotzdem schrieb sie weiter.
Verzweifelt streckte er noch ihre Hand nach ihr aus. “Aber ich liebe…”
Die Muse (2010), Seite 63
Die Kurzgeschichten sind allesamt unterschiedlich, egal ob humorvoll, skurril, bedrückend. Eines jedoch haben sie gemeinsam: Sie machen nachdenklich. Nach jeder Geschichte habe ich innegehalten, über die Zeilen nachgedacht und vor Faszination den Kopf geschüttelt. Besonders im Kopf geblieben ist mir Die Muse, aus der ich auch das obige Zitat habe. Der Autor legt die Fäden so geschickt, dass man nicht weiß, ob es Realität oder Fiktion ist. Andere Geschichten wiederum sind aus dem Leben gegriffen, authentisch und genau deshalb so ergreifend.
Jetzt verstehe ich die Faszination und Begeisterung für den Autor, weshalb gleich zwei weitere Exemplare von ihm eingezogen sind. Benedict Wells hat eine Gabe, mit Worten umzugehen und die Menschen zu reichen, wie ich sie nur von wenigen Autoren kenne. Ich bewundere ihn dafür und bin unheimlich gespannt, wie mir Fast genial und Vom Ende der Einsamkeit gefallen werden. Schon jetzt hat er sich mit den Kurzgeschichten in mein Herz geschrieben.
Fazit: Die Wahrheit über das Lügen hat mir ein einzigartiges Leseerlebnis beschert und ich halte diese wundervollen Geschichten in Ehren. Ich liebe liebe liebe es!