Rezension “Der unsichtbare Junge” von Trudy Ludwig

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Klappentext:
Nie mehr unsichtbar! Schüchterne Kinder stärken und das Selbstwertgefühl steigern


Ben ist unsichtbar. Zumindest könnte man das denken, denn das stille Kind wird stets übersehen. Beim Völkerball wird er von seinen Klassenkameraden nicht in die Gruppe gewählt, beim Mittagessen sitzt er allein am Tisch und auch auf Geburtstage lädt ihn niemand ein. Doch dann kommt ein neuer Junge in die Klasse: Für Yoshi nimmt Ben all seinen Mut zusammen und schenkt dem Neuling einen Brief mit einer seiner coolen Zeichnungen. Danach ist Ben für Yoshi sichtbar – und später auch für alle anderen, denn er traut sich immer mehr zu.

Mit diesem Bilderbuch für die Grundschule möchte die angesehene US-amerikanische Autorin Trudy Ludwig helfen, sensible Kinder sichtbar zu machen und Mobbing verschwinden zu lassen!

  • Kinder stärken: Thematisiert Mobbing, Schüchternheit und Freundschaft
  • Empathisch: mit vielen Situationen aus dem Alltag von Grundschulkindern
  • Sensibel illustriert: schwarz-weiße & bunte Zeichnungen, die Gefühle verdeutlichen
  • Stärkt das Selbstbewusstsein: Mutmach-Geschichte zum Vorlesen durch Eltern & Pädagogen
  • Nie-mehr-unsichtbar: jetzt mit A2-Poster fürs Kinderzimmer oder Klassenzimmer
  • Material für Kita & Grundschule: inklusive Fragen zur Diskussion in der Gruppe

Mit Farbe & Sprache spielen: Ein empathisches Bilderbuch, das Inklusion sichtbar macht!

Der „unsichtbare“ Ben wurde in Schwarz-Weiß gehalten und steht damit im Kontrast zu den farbenfrohen Illustrationen. Im Laufe der Geschichte färbt sich die einfache Bleistiftzeichnung immer mehr ein und die Leser können beobachten, wie Ben immer sichtbarer wird.

Der Mentor Verlag hat sich bei der Übersetzung entschlossen, das Gender*Sternchen zu verwenden. Auch wenn das für manche Vorleser*innen ungewohnt sein mag, unterstreicht es doch die Thematik der Inklusion. Denn Ben wird nur sichtbar, weil er angesprochen wird! Vielleicht möchtest auch du mithelfen, alle sichtbar zu machen?


Der unsichtbare Junge erzählt von Ben, der aufgrund seiner Schüchternheit in der Klasse kaum gesehen wird. Meist sitzt er in den Pausen allein und zeichnet. Aber das ändert sich, als die Klasse einen neuen Mitschüler namens Yoshi bekommt. Die beiden freunden sich nämlich langsam an …

Die Geschichte um den schüchternen Ben ist auf mehreren Ebenen überaus sensibel und feinfühlig gestaltet. So wird Protagonist Ben zu Beginn in Schwarz-Weiß dargestellt und je mehr er aus sich herauskommt und von den anderen wahrgenommen wird, desto bunter wird er. Es sind die kleinen Dinge im Buch, die die Geschichte so wundervoll machen. In ausgewählten Situationen wird verständlich gemacht, wie Ben sich gerade fühlt – ausgegrenzt, allein, traurig. Der Text ist kurz gehalten, aber es braucht nicht immer viele Worte, um zu überzeugen. Sie treffen mitten ins Herz und die Illustrationen sind genauso schön und passend. Mich hat das Buch aus persönlichen Gründen sehr berührt, da auch ich früher ein unsichtbares Mädchen war und mit meiner Schüchternheit gehadert habe. Aber Der unsichtbare Junge vermittelt Kindern, dass es in Ordnung ist, schüchtern zu sein und dass es manchmal nur jemand anderes braucht, um sich öffnen zu können. Auch zeigt es, wie man seinen Mitmenschen Empathie entgegenbringen kann. Die Fragen am Ende des Buches finde ich besonders schön, da sie nachdenklich stimmen und Kinder dazu animieren, ihr eigenes Verhalten reflektieren.

Weiterhin besticht die Geschichte durch Diversität und nutzt das Gendersternchen. Dies mag für viele ungewohnt sein, ist aber Gewöhnungssache und spricht so alle an.

FAZIT

Der unsichtbare Junge ist ein Buch, das Mut macht und kann sowohl in Kindertagesstätten als auch in Schulen eingesetzt werden, um auf sensible Themen aufmerksam zu machen. Für mich ist es ein Schatz in meinem Bücherregal, den ich nicht mehr hergeben möchte.

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