
Klappentext:
Die junge Llilian, die mit fester Hand und viel Herz eine Hafenschenke in der Kanalstadt Tönngracht betreibt, bringt so leicht nichts aus der Fassung. Doch dann gerät sie zwischen die Fronten zweier Mächte. Auf der einen Seite steht ihr leiblicher Vater, ein gottähnliches Wesen, hell, leuchtend und von überirdischer Schönheit. Auf der anderen Seite lauert das abgrundtief Böse: der seelenlose Medaan’reth, der Llilian für seine Rache benutzen will, um sich ihrer anschließend zu entledigen. Doch Llilian ist nicht darauf erpicht, als Fischfutter zu enden, und nimmt den Kampf gegen ihn auf. Eigentlich eine glasklare Sache, wäre da nicht Medaan’reths dunkle Umarmung, die eine Saite in ihr berührt …
Mit Der Duft des Mondes hat Amélie Duval einen Roman geschaffen, der mit seiner poetischen Sprache, atmosphärischen Bildern und tiefgründigen Figuren überzeugt. Die Geschichte entführt den Leser in eine geheimnisvolle Welt voller Sehnsucht, Schmerz und der Suche nach sich selbst. Dieses Buch hat mich mit seiner emotionalen Tiefe und der kunstvollen Erzählweise begeistert und nachhaltig beeindruckt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Camille, eine junge Parfümeurin, die nach einem tragischen Verlust ihre Fähigkeit verliert, Düfte wahrzunehmen. Getrieben von der Hoffnung, ihre Gabe zurückzugewinnen, begibt sie sich auf eine Reise in das abgeschiedene Dorf Mondieu, wo Legenden über einen mystischen „Mondduft“ erzählt werden.
Während Camille versucht, sich der Magie des Ortes und seiner Bewohner zu öffnen, stößt sie auf ein Netz aus alten Geheimnissen, die mit ihrer eigenen Vergangenheit verwoben sind. Im Verlauf der Handlung wird deutlich, dass diese Reise nicht nur eine äußere, sondern vor allem eine innere ist – eine Reise zu sich selbst und zur Heilung ihrer zerbrochenen Seele.
Camille ist eine beeindruckende Protagonistin, deren Schmerz und innere Zerrissenheit spürbar sind. Ihre Entwicklung im Laufe des Romans – von einer gebrochenen Frau hin zu jemandem, der den Mut findet, sich dem Leben und der Liebe wieder zu öffnen – ist berührend und glaubwürdig dargestellt.
Die Nebenfiguren, besonders die geheimnisvollen Bewohner von Mondieu, verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und Charme. Besonders der wortkarge, aber tiefgründige Étienne, der Camille auf ihrer Reise begleitet, sorgt für emotionale und romantische Momente, die das Herz berühren.
Amélie Duval zeichnet mit ihrer Sprache lebendige Bilder und schafft eine einzigartige Atmosphäre. Der Roman ist durchdrungen von einer Sinnlichkeit, die sich nicht nur auf Düfte, sondern auf alle Sinne erstreckt. Gleichzeitig behandelt die Geschichte universelle Themen wie Verlust, Vergebung und die Kraft der Liebe, ohne dabei kitschig zu wirken.
Der Duft des Mondes ist eine fesselnde, berührende Geschichte, die den Leser in eine Welt voller Magie und Emotionen entführt. Amélie Duval verbindet Poesie mit Spannung und schenkt uns einen Roman, der sowohl nachdenklich macht als auch Hoffnung schenkt. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte – und eines, das lange im Herzen nachklingt. Absolut empfehlenswert!
