Rezension ” Das Haus der Winde – Asta Nielsen und ein Sommer auf Hiddensee” von Sylvia Frank

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Klappentext:

Juni 1934: Asta Nielsen, der dänische Filmstar, verbringt Sommertage voller Leichtigkeit auf Hiddensee, sie badet im Meer und trinkt Mokka. Bei einem Bootsausflug gerät sie in Seenot, und Kai, einer der Fischer, kommt ihr zu Hilfe. Er ist es auch, bei dem Asta Trost findet, als sie von der schweren Erkrankung ihres Freundes Joachim Ringelnatz erfährt. Eines Tages treffen Nazi-Funktionäre auf der Insel ein und machen Asta, der berühmten Schauspielerin, ein Angebot. Sie fällt eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern wird – und ihre Liebe zu Kai.


Das Haus der Winde von Sylvia Frank ist ein historischer Roman, der die Geschichte von zwei starken Frauen erzählt, die mit den Herausforderungen ihrer jeweiligen Zeit konfrontiert sind. Die Autorin schafft es, eine interessante und bewegende Erzählung über Liebe, Verrat und Selbstfindung zu spinnen. Obwohl das Buch insgesamt okay war, gab es einige Aspekte, die mich mehr hätten fesseln können.

Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und folgt der jungen, unabhängigen Luise, die aus einem armen Milieu stammt und sich in der Welt der Reichen und Mächtigen durchsetzen muss. Sie gerät in einen Strudel aus Geheimnissen, politischen Intrigen und unerwiderter Liebe. Im Mittelpunkt steht das „Haus der Winde“, ein geheimnisvoller Ort, an dem viele ihrer persönlichen Schicksalsschläge ihren Ursprung finden.

Der Roman ist spannend, mit einer Mischung aus historischen Ereignissen und fiktiven Elementen, die eine interessante Kulisse bieten. Sylvia Frank bringt die politische und soziale Atmosphäre dieser Zeit gut zum Leben und sorgt mit den Konflikten ihrer Protagonistin für eine gewisse Dramatik. Doch trotz dieser interessanten Prämissen konnte mich die Geschichte nicht immer vollständig fesseln.

Die Charaktere, insbesondere Luise, sind grundsätzlich gut gezeichnet. Ihre Entwicklung von einer verunsicherten jungen Frau hin zu einer selbstbewussten Person mit starken Überzeugungen war nachvollziehbar und authentisch. Allerdings blieben viele der Nebenfiguren für mich eher flach, und es fehlte an Tiefe und Vielschichtigkeit in ihren Handlungen und Motivationen. Auch die Beziehung zwischen Luise und den anderen zentralen Figuren hätte mehr Raum für Nuancen bieten können.

Sylvia Frank hat einen klaren und soliden Schreibstil, der gut lesbar ist. Die Szenen sind detailliert beschrieben und vermitteln eine gute Vorstellung von der damaligen Zeit. Doch an manchen Stellen empfand ich den Erzählfluss als etwas stockend, was dem Leseerlebnis ab und zu im Weg stand. Es hätte dem Roman gutgetan, wenn die Autorin die Charaktere noch lebendiger und dynamischer gemacht hätte.

Das Haus der Winde ist insgesamt ein solider historischer Roman, der interessante Themen aufgreift und eine spannende Kulisse bietet. Allerdings konnten mich sowohl die Charaktere als auch der Erzählstil nicht vollständig fesseln. Die Grundidee des Romans war gut, aber es fehlte mir an emotionaler Tiefe und einer stärkeren Verbindung zu den Figuren.

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