Klappentext:
Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. Katja Lewina wollte wissen, was mit dem Mann los ist, und vor allem: wie es ihm wirklich geht im Bett. Sie ist losgezogen und hat mit Männern über ihre Sexualität, ihre Sehnsüchte und Geheimnisse gesprochen, mit normalen Typen ebenso wie Experten: vom Orgasmus-Coach bis zum Priester, vom trans Mann bis zum Urologen, vom Paartherapeuten bis zum Philosophen.
In ›Bock‹ zeigt sie, wie viele Ängste und Verunsicherungen mit dem Mannsein verbunden sind und wie Sozialisierung und gesellschaftliche Erwartungen das Verhalten der Männer beeinflussen.
Das Ende des Patriarchats können die Frauen nicht allein ausrufen, deshalb ist es höchste Zeit für dieses Buch, das Stereotype zerschießt und Alternativen aufzeigt.
Bock: Männer und Sex von Katja Lewina ist ein außergewöhnliches Sachbuch, das sich mit einem Thema befasst, das in vielen Gesprächen immer noch mit Tabus belegt ist – die Sexualität von Männern. Lewina geht auf eine tiefgehende, humorvolle und zugleich ungeschönte Weise auf die Themen Sex, Beziehungen und die männliche Perspektive ein und schafft damit einen erfrischend offenen Dialog. Für mich war das Buch ein absolutes Highlight, das nicht nur unterhaltsam, sondern auch aufschlussreich ist.
In ihrem Buch beleuchtet Lewina auf vielfältige Weise, wie Männer über Sexualität denken und was sie im Geheimen über ihre Wünsche und Ängste denken. Sie geht dabei auf unterschiedliche Facetten des männlichen Erlebens ein – von den klassischen Vorstellungen über Sex bis hin zu den teils ungesagten Ängsten und Selbstzweifeln, die viele Männer plagen. Durch Interviews, persönliche Erlebnisse und wissenschaftliche Erkenntnisse zeichnet sie ein Bild von Männern, das nicht auf den gängigen Klischees beruht, sondern weit darüber hinausgeht.
Besonders beeindruckend fand ich, wie Lewina die vielschichtigen Ebenen der Männlichkeit aufzeigt und sie so menschlich und nachvollziehbar macht. Sie verwebt persönliche Geschichten und Anekdoten, die das Thema greifbar und auf eine sympathische Weise verständlich machen. Dabei schafft sie es, Tabus zu brechen, ohne dabei die Würde oder Privatsphäre ihrer Gesprächspartner zu verletzen.
Lewinas Schreibstil ist erfrischend direkt und oft von einem ironischen Humor geprägt, der das Thema zugänglich und unterhaltsam macht. Sie spart nicht mit provokanten Fragen und Aussagen, was die Leserin oder den Leser immer wieder zum Nachdenken anregt. Dabei bleibt sie jedoch stets respektvoll und sensibel im Umgang mit einem oft schwierigen Thema. Ihr Humor hilft dabei, die manchmal etwas schwereren Themen aufzulockern, ohne dass die Ernsthaftigkeit des Buches verloren geht.
Bock: Männer und Sex ist nicht nur ein Buch über die Sexualität von Männern, sondern auch ein gesellschaftlicher Kommentar zu den Normen und Erwartungen, die an Männer gestellt werden. Lewina hinterfragt diese Normen und wirft wichtige Fragen auf, die zum Nachdenken über unsere Vorstellungen von Sexualität und Geschlechterrollen anregen. Es ist ein Buch, das nicht nur Männer in ihrem Verständnis von sich selbst stärkt, sondern auch Frauen einen neuen Blick auf die männliche Perspektive ermöglicht.
Für mich war Bock: Männer und Sex ein tolles und lehrreiches Buch, das mit viel Humor und Ehrlichkeit auf ein oftmals tabuisiertes Thema blickt. Katja Lewina hat es geschafft, ein Thema, das oft als schwierig und unzugänglich gilt, auf eine Art und Weise zu behandeln, die sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. Ein Buch, das nicht nur für Männer, sondern für alle Leserinnen und Leser von großem Wert ist, um ein besseres Verständnis für die komplexen Themen rund um Sexualität und Identität zu entwickeln. Ein klarer Lesetipp!