Rezension “Das Juliusspital. Ärztin aus Leidenschaft” von Nadja Beinert und Claudia Beinert
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Als die Frauen operieren lernten: die große Familiensaga um eine Frau, die im 19. Jahrhundert Ärztin werden will Würzburg im 19. Jahrhundert: Bankierstochter Viviana Winkelmann träumt davon, Ärztin zu werden – obwohl Frauen seit 1800 nicht mehr studieren dürfen. Als die junge Frau sich unstandesgemäß verliebt und schwanger wird, wirft ihre Familie sie aus dem Stadtpalais. Um sich und ihre kleine Tochter Ella über Wasser zu halten, verdingt sich die einst vornehme Viviana als Gehilfin in der Apotheke des renommierten Würzburger Juliusspitals. Doch soll das wirklich alles sein, was sie als Frau im Leben erreichen kann? Sie belauscht Vorlesungen berühmter Ärzte am Spital und lernt Professor Virchow kennen, der einer Weltsensation auf der Spur ist. Ihre Zukunft, das spürt sie, liegt als Ärztin im Spital – auch wenn ihr dadurch nicht nur der eigene Bruder zum erbitterten Feind wird.
Die Zwillingsschwestern Claudia und Nadja Beinert haben gemeinsam bereits fünf historische Romane geschrieben; Geschichte lebendig werden zu lassen, ist ihre große Leidenschaft. Mit der Familiensaga »Das Juliusspital« um mehrere Generationen von Ärztinnen und das Juliusspital in Würzburg wenden sie sich dem spannenden Thema »Frauen in der Medizin« zu. Der zweite Band der Familiensaga, »Das Juliusspital. Ärztin in stürmischen Zeiten«, erzählt die Geschichte von Viviana Winkelmanns Enkelin Henrike, die darum kämpft, Psychologie studieren und im Juliusspital als Irren-Ärztin arbeiten zu dürfen.
Ein großes Dankeschön an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Da ich medizinhistorische Romane unheimlich gerne mag, war ich sehr auf die Juliusspital-Reihe gespannt. Für die Protagonistin und Bankierstochter Viviana steht die Zukunft schon fest, aber sie selbst hat andere Pläne. Bis eine heimliche Liebe und Schwangerschaft ihr Lebe komplett auf den Kopf stellen. Von heute auf morgen ist sie auf sich allein gestellt.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir einfach und es wird auch sofort spannend. Man bangt, zittert und hofft mit Viviana und als sie eine Anstellung im Juliusspital findet, verändert sich ihr Leben grundlegend. Allerdings verlor die Geschichte für mich an Spannung und es fiel mir schwer, dran zu bleiben. Vieles las sich sehr interessant, aber der rote Faden war für mich leider nicht immer erkennbar. Manche Szenen habe ich als langatmig empfunden und obwohl ich die Protagonistin mochte, kam ich ziemlich schleppend voran.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist flüssig und super angenehm, auch das Setting wurde bildgewaltig und detailliert beschrieben. Alles in allem ein medizinhistorischer Roman ganz nach meinem Geschmack, bei dem mir aber einfach die Spannung und Aufregung fehlte, um mich gänzlich zu fesseln.
Fazit
Das Juliusspital. Ärztin aus Leidenschaft konnte mich leider nicht ganz überzeugen, obwohl ich es wirklich lieben wollte. Dennoch spreche ich eine Empfehlung an alle aus, die gerne medizinhistorische Romane lesen.