Klappentext:
So funktioniert Liebe nicht. Wenn man jemanden liebt, tut man alles dafür, ihn nicht leiden zu lassen. Doch scheinbar hat der beängstigend berechnende und überaus intelligente Medizinstudent Leif eine andere Vorstellung von Zuneigung, als er die 19-jährige Stina auf ihrem Nachhauseweg abfängt und verschleppt. Gezeichnet durch eine Kindheit ohne elterliche Fürsorge ist er fest entschlossen, aus dem jungen Mädchen eine Person zu machen, die ihn irgendwann bedingungslos liebt und nicht mal im Traum darauf kommt, ihn zu verlassen. Fortan nennt er sie Venus, doch Stina merkt schnell, dass Leif nicht annähernd so abgebrüht und selbstbewusst ist, wie er sich gibt. Obwohl sie Tag für Tag Leifs Gewaltausbrüchen und Konditionierungsversuchen ausgesetzt ist, ist sie fest entschlossen, ihren Namen nicht zu vergessen. Ein Kampf um ihre Freiheit, ihren Körper und ihre Identität beginnt.
(Quelle: SadWolf Verlag)
Ein großes Dankeschön an den SadWolf Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Venus von Sophie Nuglisch war sowohl mein erstes Buch aus dem Verlag als auch das erste der Autorin für mich. Das Cover ist ebenso düster wie der Klappentext und ich war unheimlich gespannt darauf!
Wenn ich nur ein Wort dafür finden dürfte, um die Geschichte zu beschreiben, dann dieses: Heftig. Sie schockiert, fesselt und polarisiert. Die Charaktere waren mir nicht unbedingt sympathisch, aber ich glaube, darauf kommt es in Venus auch gar nicht an. Hier geht es um viel Tieferes, nämlich um Zwischenmenschliches.
Die Protagonistin Stina ist ein Charakter, bei dem es mir selbst schwer fallen würde, sie mit nur einem Wort zu beschreiben. Ihr Wille ist so stark, so unbeschreiblich, genau wie ihre Persönlichkeit. Sie scheint unzerbrechlich zu sein und doch gibt es Momente, in denen sie es durchblicken lässt. Ihr männlicher Gegenpart Leif ist, nun ja, irgendwie krank. Und doch kann er einem leid tun. Das Zusammenspiel dieser beiden Charaktere ist komplex und beeindruckend. Ja, das ganze Werk ist beeindruckend. Was die Autorin hier geschaffen hat, hat mich auf verschiedenste Weise fasziniert. Man möchte es nicht wahrhaben, was gerade passiert und doch weiß man es ganz genau.
Das Ende war schließlich wie ein Tritt in die Magengrube. Ein perfekter Tritt, ein perfektes Ende, den ich mehrmals durchlaufen musste, um es zu realisieren. Dennoch könnte ich mir hier eine Fortsetzung vorstellen – okay, ich würde es mir wünschen und wenn nicht, dann lese ich eben all die anderen Bücher von Sophie Nuglisch.
Ihr Stil zu schreiben war eindrucksvoll, sogar poetisch und das bei einer Geschichte, die verstörend und bewundernswert zugleich ist.
Fazit
Venus ist eine Geschichte, wie ich sie selten und schon lange nicht mehr gelesen habe Ein absolut starkes Werk, das meiner Ansicht nach viel mehr Aufmrksamkeit verdient hat.