Rezension “Das Licht der Insel” von Jean E. Pendziwol

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Klappentext:
Elizabeth und ihre Zwillingsschwester Emily wachsen in der rauen Einsamkeit des Lake Superior auf. Ihr Vater ist Leuchtturmwärter auf Porphyry Island, einer kleinen, sturmumtosten Insel. Die beiden Mädchen sind unzertrennlich, obwohl Emily nicht spricht – doch sie hat ein bemerkenswertes Gespür für Tiere, und sie malt wunderschöne Pflanzenbilder. Ihr Bruder Charles fühlt sich für die Schwestern verantwortlich. Doch dann setzt ein schreckliches Ereignis der Idylle für immer ein Ende …

Siebzig Jahre hat Elizabeth nicht mit ihrem Bruder gesprochen, als am Ufer des Sees Charles’ Boot angespült wird. Von ihm fehlt jede Spur, doch sie weiß, dass es nur einen Ort gibt, zu dem er unterwegs gewesen sein kann. Nur was hat ihn nach all den Jahren dazu gebracht, nach Porphyry zurückzukehren?
(Quelle: Randomhouse)


Zunächst ein großes Dankeschön an Randomhouse für die Zusendung des Rezensionsexemplares. Dies beeinflusst jedoch in keinster Weise meine Meinung.


Beim Stöbern auf dem Bloggerportal bin ich auf dieses Buch gestoßen und sowohl der Klappentext als auch das Cover haben mich sofort angesprochen. Das Cover ist wundervoll detalliert und nostalgisch gestaltet, weshalb es perfekt zur Geschichte passt.
Das Licht der Insel erzählt die Geschichte der Zwillingsschwestern Elizabeth und Emily, deren Vater Leuchtturnwächter ist und wie ihr Leben bereits früh eine unschöne Wendung hinnimmt, bevor sie das auch nur realisieren können.
Einerseits wird aus der Perspektive der mittlerweile im Altenheim lebenden Elizabeth und der Jugendlichen Morgen erzählt, die  dort Sozialstunden ableistet. Die beiden treffen aufeinander und Morgan soll ihr die Tagebücher ihres Vaters vorlesen. Damit hofft Elizabeth Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, aber dass die beiden Frauen, die zunächst nicht unterschiedlicher sein könnten, mehr verbindet als ein tägliches Treffen, wird im Laufe des Buches klar. Auch entsteht zwischen Morgan und Elizabeth eine Freundschaft, die man so anfangs nicht erwartet hätte.
Bei Elizabeths Perspektive wechselt man zwischen der Vergangenheit und Gegenwart hin und her, was einen tollen Eindruck von den Schicksalsschlägen vermittelt, mit denen Elizabeth und ihre Familie umgehen müssen.
Auch wenn mir der Einstieg in das Buch recht schwer fiel, konnte ich mich gut in Morgan einfühlen und mochte ihre etwas rebellische Art. Doch kaum fielen die ersten Hinweise auf Familiengeheimnisse, nahm es an Spannung zu, sodass mich das Buch vor allem gegen Ende fesseln konnte. Ich wollte unbedingt wissen, was in Elizabeths Vergangenheit vorgefallen war und was all die Hinweise zu bedeuten hatten.
Der Schreibstil der Autorin war sehr erzählerisch, was leider dazu führte, dass es teilweise langatmig und ohne direkte Rede war. Aber gleichzeitig hat Jean E. Pendziwol die Umgebung der Insel, das Wetter und die Gefühle der Charaktere so tiefgründig, authentisch und auch melancholisch beschrieben, dass der Schmerz an die Vergangenheit sehr gut verdeutlicht wurden.

Fazit

Der Anfang gestaltete sich etwas langatmig, aber je mehr man über Elizabeths Vergangenheit erfährt und  je mehr Geheimnisse gelüftet werden, desto spannender wird es. Das Ende war überhaupt nicht durchschaubar und bis zur letzten Seite werden immer noch Geheimnisse aufgedeckt. Alles in allem sehr dramatische, melancholische Geschichte, deren Schmerz greifbar ist.

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