Rezension “Morgenland – Die Geschichte einer Liebe auf der Flucht” von Luise Rist

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Morgenland – Die Geschichte einer Liebe auf der Flucht von Luise Rist

Klappentext: Flucht in ein neues Leben

Die junge Deutsche Frida reist nach Serbien, um dort Flüchtlinge an der Grenze zu Ungarn zu unterstützen. Dort begegnet sie dem Afghanen Ali. Die beiden verlieben sich, und Frida schließt sich ihm und einer Gruppe jugendlicher Flüchtlinge an. Bei einer nächtlichen Fluchtaktion werden sie erwischt und in ein Auffanglager gebracht. Als sie von dort ausbrechen, gelingt ihnen schließlich mithilfe eines Unbekannten die Flucht nach Deutschland. Doch Ali fällt es schwer, sich einzuleben, und ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt … (Quelle: Amazon)

Ein großes Dankeschön an den cbt-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Das beeinflusst meine Meinung aber in keinster Weise.

Meine Meinung: Über das Bloggerportal bin ich auch das Buch aufmerksam geworden und als ich den Klappentext gelesen habe, musste ich das Buch einfach lesen. Entscheidend für mich war vor allem die Thematik, da diese nicht aktueller sein könnte. Tagtäglich hört man im Fernsehen und im Radio davon, dass tausend Menschen aus ihren Heimatländern flüchten, dabei verletzt werden oder sogar sterben.
Morgendland ist ein Buch, das beide Seiten beleuchtet. Die Seite der Menschen, die ein sicheres Zuhause haben und für die das ganze unvorstellbar klingt und dann wiederum die Seite der Flüchtlinge, die nicht wissen, was sie am nächsten Tag erwartet.
Anfangs habe ich etwas gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen und auch der Schreibstil der Autorin war zunächst gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem konnte die Handlung mich mitreißen.
Die Protagonistin Frida ist gerade von ihrem Freund verlassen worden und wird von Liebeskummer geplagt, während ihre beste Freundin Anita darum bangt, abgeschoben zu werden. Etwas überrumpelt und naiv beschließt Frida, sich einer Flüchtlingshilfe anzuschließen und nach Serbien zu reisen. Auf ihrer Reise trifft sie auf den Flüchtling Ali und anhand dieser Figur schildert die Autorin erschütternde Lebensgeschichten, die wirklich berühren.

“Du leuchtest wie der Mond.”
Seite 69

Beide Charaktere werden von der Autorin jedoch nur oberflächlich beschrieben, sodass mir die Tiefe gefehlt hat und keiner der beiden mit großer Sympathie punkten konnte. Zwar sind ihre Handlungen nachvollziehbar, jedoch hätte ich mir mehr Spannung gewünscht, da die Story streckenweise ziemlich flach war und vor sich herplätscherte.
Es ist klar, dass sich zwischen Frida und Ali mehr entwickelt, aber als Leser konnten mich die Gefühle der beiden leider nicht erreichen. Die Autorin erzählt die Geschichte recht sachlich und nüchtern, dabei hätte sie aus beiden Charakteren viel mehr herausholen können.
Die beste Freundin der Protagonistin, Anita, wurden von der Autorin gut gezeichnet und war eine der wenigen Figuren, die mir sehr sympathisch waren.

“Geh niemals weg”, sagt Ali. “Don’ go away.”
Seite 217

Ein kleines Manko für diejenigen, die der englischen Sprachen nicht so gewachsen sind, ist dass zwischendrin Englisch geredet wird. Wobei das für mich sehr authentisch war, denn Frida kann Alis Muttersprache nicht sprechen und er wiederum nur wenige Worte auf Deutsch.
Fazit: Ein bewegender und packender Roman, der vor allem durch seine schwierige Thematik überzeugt. Jedoch fehlten mir Spannung und Emotionalität, sodass ich 3 von 5 Herzen vergebe.

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