Klappentext:
Es hätte ihre große Liebesgeschichte sein sollen, aber einer von ihnen ist tot: Als ein kompromittierendes Video auf Instagram die geheime Beziehung zwischen Dylan und Ellis aufdeckt, muss der schüchterne Nerd Dylan sich outen. Nur wenig später haben die beiden einen Autounfall – ausgerechnet, als Dylan Ellis zur Rede stellt, warum er sich eine ganze, schreckliche Woche vor ihm zurückgezogen und jeden Kontakt abgebrochen hat. Als Dylan im Krankenhaus aufwacht, stellt er schockiert fest, dass sein Retter Ellis dem Tod überlassen hat. Er schwört sich, die Gründe dafür herauszufinden. Durch das Eintauchen in Ellis dunkle Vergangenheit wird ihm klar, wie wenig er über seine große Liebe wusste …
Letztendlich waren wir auch nur verliebt von William Hussey ist ein packender und emotional tiefgehender Roman, der mich sowohl mit seiner zarten Erzählweise als auch mit der Thematik berührt hat. Der Autor entführt den Leser in die Welt von Sam, einem Jugendlichen, der sich auf eine Reise der Selbstfindung begibt, während er mit der Entdeckung seiner sexuellen Identität und der Trauer um einen geliebten Menschen kämpft. Es ist eine Geschichte, die Herz und Verstand gleichermaßen anspricht.
Sam ist ein Teenager, der nach dem Tod seines besten Freundes Liam tief in Trauer versunken ist. Während er sich mit den Geschehnissen auseinandersetzt, begibt er sich auf eine Reise, die sowohl die Suche nach seiner eigenen Identität als auch das Verstehen und Verarbeiten der Liebe zu Liam betrifft. Als Sam eine neue Freundschaft mit einem anderen Jungen, Jacob, schließt, wird er mit den Herausforderungen des Lebens und der Liebe konfrontiert. Doch seine Erinnerungen an Liam und die Frage, was diese Liebe für ihn bedeutet, werfen immer wieder einen Schatten auf seine neue Beziehung.
Der Roman verbindet geschickt die Themen Verlust, Trauer und die Suche nach der eigenen sexuellen Identität. Husseys Erzählweise ist dabei weder zu dramatisch noch zu glatt – er lässt Raum für die komplexen Gefühle seiner Figuren und zeigt die Schwierigkeiten, die Sam im Umgang mit seiner Vergangenheit und seinen neuen Gefühlen hat.
Sam ist ein glaubwürdiger und sympathischer Protagonist. Die Art und Weise, wie er mit seinem Schmerz umgeht und gleichzeitig neue Wege der Liebe und Freundschaft entdeckt, macht ihn zu einer Figur, mit der man sich leicht identifizieren kann. Auch die Beziehung zu Jacob entwickelt sich organisch und ist von einer schönen Sensibilität geprägt.
Ein weiteres Highlight ist die Darstellung von Liams Charakter, der in Sams Erinnerungen lebendig bleibt und dem Buch eine zusätzliche emotionale Tiefe verleiht. Die Dynamik zwischen den Figuren – sei es die Freundschaft zu Liam oder die aufkeimende Liebe zu Jacob – macht den Roman besonders berührend.
Hussey hat einen feinfühligen und zugleich klaren Schreibstil, der die emotionalen Höhen und Tiefen der Charaktere treffend wiedergibt. Die Darstellung von Sams inneren Konflikten und der Balance zwischen Trauer und Liebe ist authentisch und realistisch. Der Roman spricht auf eine sehr persönliche Weise an und lässt den Leser tief in die Gefühlswelt der Protagonisten eintauchen.
Letztendlich waren wir auch nur verliebt ist ein herausragender Coming-of-Age-Roman, der sich mit wichtigen Themen wie Trauer, Identität und Liebe beschäftigt. William Hussey gelingt es, eine tief emotionale Geschichte zu erzählen, die den Leser sowohl zum Nachdenken anregt als auch berührt. Dieses Buch hat mich auf jeder Seite mitgenommen und mir noch lange nach dem Lesen Gedanken hinterlassen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die nach einem einfühlsamen, realistischen und bewegenden Roman suchen.