Rezension “Thérèse und Isabelle” von Violette Leduc

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Klappentext:
»Was für ein Temperament, was für ein Stil!« Simone de Beauvoir

Die Liebesgeschichte von Thérèse und Isabelle galt im Frankreich der sechziger Jahre als skandalös und wurde nur zensiert veröffentlicht. Erst kürzlich ist die Originalfassung erschienen, die jetzt auf Deutsch vorliegt: Ein katholisches Internat, zwei Schülerinnen, die sich jede Nacht heimlich besuchen und mit ihren jungen Körpern auf Entdeckungsreise gehen. In einem mutigen, lyrischen, kraftvollen Ton schreibt Violette Leduc von der erotischen Mädchenliebe wie es keine Autorin vor und nach ihr vermocht hat. Zu ihren größten Bewunderinnen gehörte Simone de Beauvoir, mit der sie eine enge Frteundshcfat verband. Leducs Erzählung ist ein einziger Rausch, ein radikales Eintauchen in den Moment der Lust.

“Thérèse und Isabelle” ist eine Wiederentdeckung, die jeden Nachttisch erleuchten wird. „Der Roman sollte in keinem Kanon feministischer Literatur fehlen. Ein überwältigender Knaller.“ Literarische Welt


Vielen Dank an Netgalley und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!


Die Geschichte um Thérèse und Isabelle ist recht kurz und übersichtlich, wird man als Leser/in doch direkt mitten in das Geschehen geworfen. Die Beziehung der beiden Schülerinnen erstreckt sich über wenige Tage, ist dafür aber umso intensiver und dramatischer. Es wirkt sogar, als entwickeln beide Figuren eine Obsession füreinander, was der ohnehin dramatischen Geschichte noch mehr Dramatik verleiht.
Der Schreibstil hingegen liest sich eher gewöhnungsbedürftig, hier und da stockend. Dennoch ist er teilweise so poetisch, dass ich einen Satz mehrmals lesen musste bzw. ihn auf mich wirken lassen musste. Das hat die Atmosphäre in der Geschichte auf ganz spezielle Art und Weise hervorgehoben.
Auch wenn ich den Schreibstil so lobe, fiel es mir schwer, mich sowohl auf die Handlung als auch die Figuren einzulassen. Die Poetik des Schreibstils war womöglich stellenweise zu viel des Guten und hat mich daran gehindert, Zugang zur Geschichte zu finden. Ich hatte mich auf eine besondere Liebesgeschichte gefreut und so ganz wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Handlung wirkte nicht rund und wenig greifbar.

Fazit

Thérèse und Isabelle ist zweifelsohne wunderschön poetisch geschrieben, allerdings fehlte mir hier einiges, um mich auf die Geschichte einzulassen und sie genießen zu können.

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