Rezension “Folter, Pranger, Scheiterhaufen. Rechtsprechung im Mittelalter” von Wolfgang Schild
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Kaum eine Epoche löst derart gemischte Gefühle aus wie das Mittelalter. Der renommierte Rechtswissenschaftler Wolfgang Schild bringt uns die Weltsicht der damaligen Zeit nahe, in der das Recht als Teil der Schöpfungsordnung des christlichen Gottes verstanden wurde. Die vielfältigen Aspekte dieses früheren Rechts – von den Verfahrensarten, Gottesurteilen, und Folterungen bis zu den Hinrichtungszeremonien – beschreibt er eindrucksvoll und belegt diese mit Abbildungen alter Handschriften und Druckwerke.
Vielen Dank an das Bloggerportal und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares!
Wenn es um das Mittelalter geht, sauge ich jede Information ein, die ich kriegen kann – das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass ich mich mitunter in meinem Studium auf ältere deutsche Literatur spezialisiert habe. Also habe ich meine Nase sofort in das Buch gesteckt und die vielversprechende Gestaltung des Äußeren setzt sich im Inneren fort: Die Texte sind mit zahlreichen Illustrationen unterfüttert, die mich nach wie vor in ihren Bann ziehen.
Obwohl ich schon einiges über die Gegebenheiten des Mittelalters weiß, konnte ich dennoch einiges Neues aus dem Buch mitnehmen. Es macht einfach unheimlich viel Spaß, noch mehr und Detailliertes darüber zu erfahren, vor allem was die Rechtsprechung angeht. Das Buch mag zwar recht dünn sein, aber durch das größere Format bietet es wesentlich mehr Inhalt als erwartet. So habe ich es nicht in einem Rutsch durchgelesen, sondern mir die Kapitel aufgeteilt – sonst führt es eventuell zu Informationsflut. Aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet, ist es ein ebenso unterhaltsames wie lehrreiches Buch, wobei der Schreibstil doch teilweise zu wissenschaftlich und somit zu trocken wirkt. Das könnte aus nicht-wissenschaftlicher Sicht etwas langweilig wirken.
Fazit
Folter, Pranger, Scheiterhaufen. Rechtsprechung im Mittelalter bietet allerlei Informationen, gespickt mit Illustrationen, die mich absolut unterhalten konnten.